Jede Abwasserleitung / Grundleitung muss zur Be- und Entlüftung mindestens einmal über das Dach geführt werden, damit es nicht aus den Siphons bzw. den Geruchsverschlüssen anfängt zu riechen.
Diese Be- und Entlüftungsrohre werden auch Strangentlüftung genannt. Die Aufgaben unterscheiden sich nach Belüftung und Entlüftung:
Die Belüftung
Durch das Spülen bzw. das abfließende Abwasser entsteht ein Unterdruck, der durch nachströmende Luft ausgeglichen werden muss. Die Belüftung dient nun dazu, dass ein „Leersaugen“ der anderen Siphone / Geruchsverschlüsse zu verhindern.
Strangentlüftung
Die Entlüftung über das Dach hinaus hat seinen Grund vor allem darin, dass die öffentlichen Abwasserkanäle und das darin entstehende Fäulnisgas entlüftet werden kann. Hier spielt der Kamin-Effekt hinein, d.h. dass die warme Luft nach oben steigt und entweichen kann. Frische Luft zieht entsprechend durch Kanaleinstiege / Kanaldeckel nach.
Von der belüfteten Abwasserleitung können kürzere Leitungen abgezweigt werden, so dass pro Raum eine Strangentlüftung notwendig ist. Üblicherweise sollten Einfamilien- oder Doppelhäuser nicht mehr als über 2 Strangentlüftungen notwendig sein.